Als
ich in der Mittelstufe war hatte ich mehr oder weniger eine „Leck mich am
A…Einstellung“. Versteht mich nicht
falsch.
Ich
hatte gute Noten, die ich mir erarbeitet hatte, aber es war mir egal was andere
von mir hielten. Es war keinen Druck vorhanden, sondern nur ein Ziel. Doch der
Abschluss rückte näher, und mehr druck kam auf mich zu das mich nur dazu
brachte mich selbst unter druck zu bringen.
„DU
MUSST DEIN ABSCHLUSS MACHEN SONST BLAMIERST DU DICH“
„SIE
TRAUEN DIR DAS NICHT ZU, DASS DU EINEN GUTEN ABSCHLUSS MACHST“
„
WENN DU DICH NICHT ANSTRENGST, MUSS DU WIE ICH PUTZEN GEHEN“
Was
bei mir folgendes auslöste:
„ICH
MUSS UNBEDINGT EINEN GUTEN REALSCHULABSCHLUSS MACHEN.“
Damit
ich mich nicht selbst blamiere.
„ICH
MUSS UNBEDINGT ALLE LEISTUNGSKURSE HABEN.(für das Abitur)“
Damit
ich Beweise, dass ich besser bin als SIE Glauben.
„ICH
MUSS MEIN ABITUR HABEN.“
Damit
ich nicht Putzen gehen muss und das werden kann was ich will.
Tja, ich hatte alle Leistungskurse, hatte mein Realschulabschluss mit 2,4 in der Tasche und ging auf die Gymnasiale Oberstufe,
aber
fällt jemandem auf, was in der Gleichung fehlt.
Ich
hatte mich nicht nur schwer getan auf der Oberstufe, sondern ging mit Blei
Schuhen über Bord, auf offener See. Klar
waren auf der Oberstufe die Anforderungen Höher, aber zu dem kam der immer
schwerer werdende Druck des „ICH
MUSS“ .Die Frustrationen, dass trotz Anstrengungen die Noten miserabel waren,
es für alle anderen eine Lachnummer zu sein schien und Sie die guten Noten aus
den Ärmel schüttelten.
Ich
bin ehrlich, ICH habe MICH, das Abitur und einfach alles aufgegeben. Die „Leck
mich am A…Einstellung“ die mich auf der Mittelstufe meine Ziele erreichen ließ,
kam wieder, aber mit entgegen gesetzter Wirkung.
Wieso?
Ich
hatte keine Ziele, nur jede Menge
„ICH
MUSS DIESES ODER JENES.“
Blick
zurück:
„ICH
MUSS MEIN ABITUR HABEN.“
Damit ich nicht Putzen gehen muss und das werden kann was ich will.
Jede Menge Energie, Schweiß, Tränen und Lebensfreude hatte ich ins
„ICH MUSS“ gesteckt, bis hin zu dem Punkt meine Kapitulation.
Ein Jahr mit
Selbstvorwürfen und Selbsthass verging.
Dann fing meine Ausbildung als Verkäuferin an, weil das von mir
erwartet wurde.
Jeder kennt diese Frage:
„Warum Möchten Sie Verkäuferin, Sekretärin oder KFZ-Mechaniker (usw.) werden.“
Ich freue mich für alle, die auf diese Frage eine ehrliche Antwort
geben könnten.
In dieser Zeit hatte ich mir irgendetwas aus den Fingern gezogen.
Denn die Wahrheit klingt nicht nur Scheiße, sie war es auch.
Ehrlich wäre gewesen:„Ich hocke seit einem Jahr zu Hause, schreibe Bewerbungen und
warte auf absagen. Man (mein Umfeld Familie Freunde & Co) erwartet von mir
irgendetwas zu tun (Ausbildung Arbeit etc.) und Sie sind der erster Betrieb,
der mich Ausbilden will.“
Nach der Gymnasialen Oberstufe kam mir die Berufsschule vor wie
das Paradies.
Leicht lauernd im Hintergrund „ICH MUSS“
„DU MUST EINE ABGESCHLOSSENE AUSBILDUNG HABEN. DU KANNST ES DIR
NICHT LEISTEN, SCHON WIEDER WAS NICHT ZU ENDE ZU BRINGEN“
Frei nach „Lehr Jahre sind keine Herrn Jahre“,
hatte ich die Backen zusammen gekniffen und meine Ausbildung
abgeschlossen. Doch Freude an dem Beruf den ich gelernt habe hatte ich nicht.
Aber es wurde von mir erwartet, also tat ich es. Ein halbes Jahr nach der Ausbildung war ich
auf der Straße (bekam meinen Arbeitsvertrag nicht verlängert).
„MACH WAS VERNÜNFTIGES MIT HAND UND FUß“
Eins wusste ich genau, in den Handel wollte ich nicht noch mal,
also habe ich nach Beratung(Job-Center), eine Umschulung zur Luftfracht
Assistentin gemacht. Eineinhalb Jahren später, in denen ich 15Kilo zu nahm,
mein Gesicht einer Kraterlandschaft ähnelte, täglich mindestens ein
halbes/ganzes Päckchen Kippen rauchte, stand ich wie zuvor am gleichen Punkt.
Und ich hatte mich rein gehängt, aber dieser Job war nichts für
mich. Irgendwann hatte ich die Arbeit gehasst, war trotzdem jeden Tag
aufgestanden und hatte meine Arbeit gewissenhaft gemacht, weil:
„ES VON MIR ERWARTET WURDE“
„ICH MUSS“
Und war Total niedergeschlagen, dass ich die Kündigung bekam,
obwohl es mir doch auf der Arbeit so schlecht ging.
Blick zurück:
„MACH WAS VERNÜNFTIGES MIT HAND UND FUß“
Damit ich nicht Putzen gehen muss und das werden
kann was ich will.
Heute weiß ich, dass ich mich immer nur mit dem beschäftigt habe,
mit dem: „WAS ICH TUN MUSS, WAS MAN VON MIR ERWARTET, WAS ICH NICHT WILL.“
Aber bis zu jener Zeit nie mit dem:
„WAS WILL ICH WIRKLICH.
WAS MÖCHTE ICH WIRKLICH.“
Für
mich heute unvorstellbar, nicht zu wissen was ich wirklich will/möchte. An
diesen Punkt zu gelangen, zu verstehen, mir ein zu gestehen das ich überhaupt
keine Ahnung von dem hatte was ich will. Das war ein Prozess der sich über
Monate zog in denen ich mich damit
auseinander setzte. Ich hatte sogar Professionelle Hilfe und ehrlich das war das
Beste was ich, in dieser Situation hätte machen können.
Auch
heute beim niederschreiben Lerne ich da zu.
Ich
liebe meine Eltern und alles was Sie mir sagen ob negatives oder positives,
sagen sie nach Ihrem besten Gewissen und WISSEN. Aber Sie sind auch nur
Menschen und WISSEN nicht alles. Was nicht heißt das sie uns nicht gute
Ratschläge geben können aber WIR müssen Lernen diese zu filtern. Das betrifft
nicht nur unsere Eltern sondern auch unsere komplette Familie, Freunde und
Umfeld.
Beispiel,
ich habe es geliebt zu zeichnen. In der Oberstufe hat meine Kunstlehrerin mir
mit Irrere dauernden Kritik, mir das zeichnen Madig gemacht. Heute sieben Jahre
später kann ich mich wieder am Zeichnen erfreuen. Weil es egal ist ob jemand
meine Arbeiten als Kunst ansieht, perfekt oder nicht. Was zählt ist das ich
daran meine Freude habe.
Ja
klar ich hatte „gelernt dass es wichtig ist, mir selbst zu vergeben“
und sich nicht nach guten oder schlechten Erwartungen andere zu richten. Aber
erst jetzt beim nieder schreiben vergebe ich mir wirklich.
Nach
dem ich mich nun zum ersten Mal in meinem Leben mit dem auseinander gesetzt
hatte: „WAS ICH WIRKLICH WILL“
und
meinen stärken/schwächen. Hatte ich die Einsicht.
„ICH WILL MIT MENSCHEN ARBEITEN.“
Also
Internet sei Dank, habe ich mir verschiedene Berufsbilder angeschaut. Und Ich
will Physiotherapeutin werden.
Aber
natürlich hatte sich die Negativen Gedanken und der Selbstzweifel nicht über
Nacht gelöst.
„OMG/OMB(Oh mein gott/Oh meinn Buddha)
WIE
SOLL ICH DAS FINANZIREN,
KANN
ICH DAS SCHAFFEN,
BIN
ICH GUT GENUG,
ICH
MUSS PRAKTIKA VORWEISEN“
Das
zu erkennen „WAS ICH WIRKLICH WILL“
ist
erst ein kleines Nanoteilchen des Eisbergs. Ich musste anfangen dafür zu
kämpfen. Wie gesagt ich hatte professionelle Hilfe (Missa) und war wieder mal
von Selbstzweifel zerfressen. Aber ich bekam einen Heftigen (verdienten)
Tritten in den Hintern, mit folgendem Satz: „Erzählt mir nicht weswegen DU,
dass was DU Willst nicht machen kannst, sondern was DU dagegen machst.“
Weshalb
ich einen zwei Monatiges Praktikum in einem Altersheim machte. Meine Zweifel
wegen des Praktikums waren, „wie soll ich die Bewerbungsfrist halten“. Was im
Nachhinein unbegründet war, den die Heimleitung stellte mir mit Freuden vorab
eine Bescheidung aus.
Was
mir zeigte und den Rest der Selbstzweifel zerstörte:
„WENN
DU ES NICHT VERSUCHST, WIRST DU NIE WISSEN WAS DU ALLES KANNST“
So,
ich hatte alle nötigen Unterlagen zusammen getragen und meine Bewerbung los
geschickt.
Ich
wurde zu Auswahl verfahren eingeladen und nahm daran teil.
Nach
langen, Langen…..Warten bekam ich eine Absage.
Was
mich ganz schön entmutigt hatte, dass zu verknuspern war zu dem Zeitpunkt nicht
einfach.
Aber
zu Wissen was ich will und dafür zum ersten Mal zu kämpfen und auf zugeben bloß
Weils nicht bei ersten Mal gekappt hat, wäre jetzt für mich unvorstellbar.
Doch damals habe ich mich echt so mies gefühlt,
dass ich aufgeben wollte.
Aber
wenn jetzt der Zweifel an mir nagt sage ich mir:
„WENN
DU ES NICHT VERSUCHST, WIRST DU NIE WISSEN WAS DU ALLES KANNST“
Eine
einzige Absage ist kein Grund meine Träume weg zu werfen. Kurz und bündig, der
weg zum Erfolg ist, auch wenn man mal auf die fresse bekommen hat, aufzustehen
und weiter zumachen. Diese Zeilen sind für mich, ein wichtiger schritt, zur
selbst Erkenntnis und zu meinen Träumen/Zielen.
Ich Danke Allen fürs Lesen.
Meine Hoffnung ist, dass diese Zeilen Allen Mut/Kraft geben auf zu stehen und
Ihre Träume/Ziele zu erreichen.
In zusammen Arbeit mit Missa haben wir zwei Post's zusammen
gemacht. Zum zweitem teil geht bitte auf Missa's Banner unten,
auf den Post:
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"How to get out of your one way and live the life you want."
THX for reading ^^